Schwangere isst

Diabetes-Monat: Mit Diabetes gut durch die Schwangerschaft

Schwangerschaftsdiabetes zählt insgesamt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen. In der Diabetes-Ambulanz der Klinik Hietzing werden jährlich rund 300 Schwangere mit Diabetes betreut. Patientinnen erhalten hier alle notwendigen Beratungen und Therapien, damit die Schwangerschaft für Mutter und Kind optimal weiter verläuft bzw. zu Ende geführt werden kann.

Man unterscheidet bei Diabetes in der Schwangerschaft einerseits Patientinnen, die bereits vor ihrer Schwangerschaft an Diabetes litten sowie andererseits Patientinnen, die diesen erst in der Schwangerschaft entwickeln. „Dies ist bei ungefähr 7 Prozent der Schwangeren der Fall. Diese Rate ist aber in der letzten Zeit gestiegen, wobei wesentliche Faktoren für die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes Übergewicht und das Alter der Schwangeren sind. Und dieses steigt bekanntlich,“ so Univ. Prof. Dr. Thomas Stulnig, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin in der Klinik Hietzing.

Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass Untersuchung wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche mittels eines oralen Glukoseintoleranztestes auf Diabetes getestet und so ein eventueller Schwangerschaftsdiabetes bemerkt. Als Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes gelten unter anderem Übergewicht, ein Alter über 30 Jahren und eine erbliche Vorbelastung mit Diabetes mellitus. Ein Schwangerschaftsdiabetes kann jedoch auch ohne bekannte Risikofaktoren auftreten. Beim typischen Schwangerschaftsdiabetes normalisiert sich nach der Entbindung bei den meisten Frauen der Zuckerstoffwechsel wieder.

Besondere Stoffwechselsituation in der Schwangerschaft

Unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone verändert sich der Stoffwechsel von Schwangeren. Dadurch nehmen die Körperzellen den im Blut gelösten Zucker aus der Nahrung langsamer auf und es kann dadurch zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommen. Die Diätologin Astrid Schlosser betreut in der Diabetes-Ambulanz der Klinik Hietzing schwangere Patientinnen mit Diabetes. „Nach einer umfassenden Beratung entwickle ich gemeinsam mit den Patientinnen die optimale Ernährungstherapie für die restliche Zeit der Schwangerschaft. Grundsätzlich sollen Patientinnen auf eine ausgewogene, ballaststoff- und vitaminreiche sowie kohlenhydratmodifizierte Mischkost achten. Die richtige Ernährung im optimalen Mahlzeitenrhythmus während der Schwangerschaft ist eine Voraussetzung, dass sowohl die Mutter als auch das Ungeborene ausreichend mit Energie und Nährstoffen versorgt sind und Folgeerkrankungen vermieden werden,“ so die Diätologin.

Für einen Teil der Schwangeren mit Diabetes ist eine alleinige Diättherapie ausreichend. In manchen Fällen kommt unterstützend eine Insulintherapie zum Einsatz, damit die Stoffwechseleinstellung für Mutter und Kind während der gesamten Schwangerschaft optimal ist. „Um die bestmögliche Betreuung der Patientinnen sicherzustellen wird hier eng mit den Abteilungen der Gynäkologie und Geburtshilfe zusammengearbeitet“, erklärt Stulnig.